Sensation – auch in Wolfsburg dauern Fußballspiele 90 Minuten!

WOB2Samstag, 07.Februar 2004, etwa gegen 16.15 Uhr in der VW-Arena zu Wolfsburg, Block 38 Reihe 12: ein mit St.Pauli-Mütze, Kopenhagen-Trikot und Carl-Zeiss-Jena – Schal (!) ausgestattetes Wesen hat einen Gefühlsausbruch ( „Jaaaa –gewonnen“ ) und trommelt vor Freude auf den Schulterblättern des Fanclub-Vorsitzenden herum. Dessen etwas überraschte Reaktion: „Balou, bleib cool, es ist Halbzeit!“

Vorweggenommenes Fazit: nie wieder Auswärtsspiel wenn der vorabendliche Stammtisch erst am nächsten Morgen endet!!!

 

Zum ersten Auswärtsspiel des Jahres wurde also eine Fahrt durchgeführt, vor allem natürlich um das neue Stadion der Wolfsburger in Augenschein zu nehmen. Ich finde übrigens, es ist recht schick geworden ( für niedersächsische Verhältnisse ).

 

Die Fahrt begann mit einer kleinen Verzögerung, weil sich die acht Eintrittskarten zunächst nicht dort befanden, wo sie hingehörten – in der Tasche eines gewissen Herrn Holldack.

Nachdem dieser Mangel beseitigt war, kutschierte uns der gut aufgelegte Busfahrer  ( Tobi ) im Sprinter flugs in Richtung ehemaliges Zonenrandgebiet. Die Hinfahrt  war schon recht lustig, bereits auf der A 2 wurden nackte Tatsachen geschaffen.

 

Viel zu früh kamen wir in der VW-Stadt an und standen sehr zeitig auf dem Bus-Parkplatz hinter der Arena, auf den uns eifrige Ordner erst nicht drauflassen wollten, weil ein Sprinter kein „Bus“ sei ( ja n´ Moped oder was? ). So hatten wir im Regen und bei Windstärke 9 noch viel Zeit bis zum Spiel – vielleicht zu viel. Man kommt nur auf dumme Ideen… . An Niedersachsens prächtigster Fanartikel-Hütte holten sich Maxi und meine Wenigkeit erst mal den Superschal „Samstags frei für die Polizei!“ Warum? Keine Ahnung!WOB1

Einige Minuten später folgender Dialog: „He Balou, warum hast Du dir nen Schal von Carl-Zeiss-Jena geholt?“ – „Den von Eintracht Braunschweig hatten ´se nicht da…“   Aaarrgh, Carl-Zeiss-Jena, wie tief  kann man nur sinken?

Nun ja, wer sich einen Schal von Carl-Zeiss-Jena kauft, der trompetet auch den Terror-Karl an, pinkelt anderen Leuten aus etwa 4 Metern ans Bein ( wie gesagt Windstärke 9 ) und fragt die Männer vom BGS warum deren Rottweiler keine Maulkörbe tragen… .

Biertrinkenderweise gewährten wir ausserdem dem Fahrer  des Nachbarbusses Asyl im Sprinter: einem mit Tony-Marshall-Frisur versehenen Mann, dessen Spitzname so lautet wie ein gefährlicher Beruf im Wilden Westen…. .

 

Na ja, wenigstens einer verbrachte die Zeit sinnvoll: Frank verschacherte die zwei übriggebliebenen Ticket und machte für die Rückfahrt noch Jörn und Basti klar, die mit den Bulldogs nach Wolfsburg gekommen waren.

 

Völlig streikfrei waren wir pünktlich zum Spiel auf der Tribüne. Und seit langer Zeit mal wieder lohnte es sich auch zuzuschauen. Gegen die zum Abschluß der Hinserie zweitstärkste Heimmannschaft der Bundesliga lieferte unsere Borussia eine ordentliche Partie ab  Und gewann gegen die VW-Kicker gleich zweimal hintereinander mit 2-1.

Gegen 17.15 Uhr war das Match dann tatsächlich gewonnen und statt „Wir haben die Schnauze voll…“ hallte „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ durch den Block.

 

Auf einer feucht-fröhlichen Rückfahrt ( von der ich allerdings die Hälfte verpennt habe ) gab es abermals freie Oberkörper, sangesfreudige Fans ( „Ein Hoch auf unsern Buslenker!“ ) und noch reichlich Kaltgetränke.

Bleibt die Erkenntnis: Fan-sein ist schön: schön anstrengend! Zumal wenn die Kegelbahn auf einen wartet… .


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