(Bericht von Maxi)
Donnerstag, 25.02.2016, 5:00 Uhr Westernbödefeld: Es ist mucksmäuschenstill, bitter kalt, der ganze Ort schläft. Plötzlich ertönt das Geräusch eines 4-Zylinder Diesel Motors (ja, ja, Nähmaschine, ich weiß) und das Navi zeigt als Zielort: Brüssel! Auf geht’s also, über Bödefeld, Remblinghausen und Eversberg den Rest der Reisegruppe eingeladen und in Meschede noch unseren eigens für die Tour engagierten Fahrer abgeholt. Die Reisegruppe Porto bestand aus Stöber, Kutsche, Action-Andy, Ketzer und meiner Wenigkeit. Als Fahrer konnten wir Lukas Kortmann gewinnen, besten Dank nochmal an dieser Stelle! Unser 6. Mann, Lucas von Fürstenberg war am Tag zuvor leider erkrankt, sodass er die Reise nicht antreten konnte. Bei Ketzer schnell noch ein paar isotonische Fangetränke für den Brüssel-Transport eingeladen und schon ging’s los.
Stimmungstechnisch war das auch am frühen Morgen schon sehr sehr gut, was selbst Fußballfans für niveauvolle Gespräche auf die Kette kriegen, Johannes B. Kerner wäre verblüfft. So wurde manch erheiternde Lebensweisheit ausgetauscht und bei der Tour entsprechender Musik sich auf den Tag eingestimmt. Kurz vor der Grenze machten wir noch eine kleine Frühstückspause, wo auch schon das erste Selfie mit uns beantragt wurde. Dem Wunsch des einsamen Truckers kamen wir natürlich gerne nach. Bei dem reichhaltigen Frühstücksbuffet konnte man indes wählen zwischen Bockwurst und eingeschweißten Sandwiches. Früher war irgendwie mehr Lametta. Weiter ging’s also Richtung Brüssel, von wo unser Flieger um 13:15 Uhr starten sollte.
Grundsätzlich ist der Flughafen dort sehr gut ausgeschildert, konnten wir das erste Hinweisschild doch knapp 500 m vor dem Flughafen erspähen. Dort angekommen fiel sofort die patrouillierende Polizei mit Maschinengewehren auf, hier geht man wohl noch von erhöhter Terrorgefahr aus. War schon ein komisches Gefühl. Mittlerweile war es 10:00 Uhr und was macht man, um am Flughafen die Zeit totzuschlagen? Genau, man trinkt völlig überteuertes Bier. Nach der Sicherheitskontrolle (diese Hürde wurde ohne größere Probleme genommen) wurde schnell klar, dass wir nicht die einzigen Borussen sind, die diesen Flieger gewählt hatten. Auch hier schnell noch ein paar Kaltgetränke geleert, ehe es dann in den Oberklasse Flieger von RyanAir ging. Platz gewählt, angeschnallt, lass gehen Kapelle! Mit Erreichen der Reiseflughöhe herrschte an den Verkaufsständen erhebliches Gedränge, aber ein paar Döschen sollten wir ergattern. Die 2,5 Stunden Flugzeit wurden sich mit dem bekannten Kartenspiel „Shithead“ vertrieben. Bei der letzten Getränkebestellung war leider das Bier aus, aber immerhin war noch ein Restposten trockener Weißwein zu ergattern. Action-Andy, eigentlich als Weinkenner bekannt, war mit dem Edelstoff etwas zu hastig, sodass dieser direkt auf meiner Hose landete. Heißen Dank, steigste in Porte aus dem Flieger aus und das erste was die denken: Guck mal, der Dortmunder Vollspacko hat sich schon in die Hose gepisst…
14:40 Uhr Ortszeit erreichten wir dann Porto und wählten das Taxi für die restliche Strecke zum Treffpunkt in der Altstadt. Von außen war leider nicht zu erkennen, dass das Taxi im Besitz der Schwester von Fernando Alonso war. Sie griff während der Fahrt immer wieder an meine Schulter, um beruhigend auf mich zu wirken. Leute, was eine Rampensau, Junge Junge. Am Treffpunkt angekommen wurden wir direkt von den fanfreundlichen Getränkepreisen überrascht, gab’s den halben Liter doch schon für 2,50 €. Die Stimmung war sehr gelöst und friedlich. Alsbald stießen auch noch Meyer und Alex zu uns und die illustre Runde war komplett. Nun warteten wir noch auf Gabriel, welcher von Madrid nach Porto gekommen war und die letzte verbliebene Karte bekommen sollte. Und dann stand er da. Wie ein Engel. Ein Engel so schön wie Jiri Nemec. Mein lieber Schwan, was war denn da los? Spiegel im Hotel abgehangen? Lange Haare, Brille, Bart, gut, das kann passieren. Aber das nicht: weißes T-Shirt, darüber ein weinroter Pollunder, ein blaues zu großes Opa Sakko, und jetzt kommt‘s: graue Gabor Kiraly Gedächtnis-Jogginghose! Junge, nimm schnell die Karte, bevor die uns alle einbuchten! Was ein Vogel, da kommen mir beim Schreiben schon wieder Tränen in die Augen…
Pünktlich zum Abmarsch Richtung Stadion öffnete Petrus die Schleusen und es goss wie aus Eimern. Wir entschieden uns dann noch dazu, etwas zu verharren und die Bahn zum Stadion zu nehmen. Am Stadion angekommen gab’s noch ein Superbock auf die Hand und rein in die gute Stube. Auch hier war alles sehr sehr entspannt und freundlich. Der Gästeblock schien gut motiviert und die Stimmung sollte überdurchschnittlich gut sein. Was man vom Spiel eher nicht behaupten konnte. Das Stadion war nicht so meins, keine Ahnung warum. Außerdem war es schon enttäuschend, dass ca. 10-15.000 Plätze leer blieben. Nach dem Spiel dann die obligatorische Blocksperre, wobei es dann zum ersten Mal ungemütlich wurde. Erst wurde die Blocksperre aufgelöst, nur um dann 100 m weiter die nächste Sperre zu errichten und das im strömenden Regen, war irgendwie sinnfrei. Vom Stadion dann in die Stadt zu kommen gestaltet sich auch als recht schwierig, gibt es doch nur eine Bahnlinie. Ein Taxi war auch irgendwie nicht zu bekommen und unsere anderen intensiv ausgetüftelten Ideen scheiterten grandios. So waren wir dann erst gegen 23:30 Uhr wieder in der Altstadt und kehrten in die Bar 77 ein, wo schon einige Borussen vertreten waren. Hier wurde dann das Superbock in 0,2 l Flaschen gereicht, die Kiste war für 15,00 € (30 Flaschen) zu erwerben, sehr fanfreundlich. Leider liefen hier auch ziemlich viele fehlgeleitete Menschen rum und gaben Liedgut aus der braunen Ecke zum Besten, sodass wir uns alsbald für einen Tapetenwechsel entschlossen. Nach und nach wurden noch einige Bars abgeklappert, ehe es dann gegen 5:00 Uhr wieder Richtung Flughafen ging.
Der ein oder andere zog es nun vor, bis zum Abflug um 9:15 Uhr Augenpflege zu betreiben, andere wiederum testeten auch hier die örtliche Gastronomie. Diesmal wurde Superbock in Dosen gereicht, ganz was Neues. Pünktlich um 9:15 Uhr hoben wir dann wieder Richtung Brüssel ab. Der Flug verging dann wie im Traum (haha, lustig, ich weiß) und gegen 12:40 Uhr landeten wir sehr sanft in Brüssel. Im Normalfall sollte so ein Flieger ja zuerst hinten aufsetzen und dann langsam mit der Nase runter gehen, unser Kapitän zog allerdings die berühmte Steinlandung vor. Alle wach? Alle wach! Der Marcel war so ziemlich der Einzige, dem das gar nichts ausmachte…;-) Der hat aber auch immer ein Pech.
Unser Fahrer Lukas stand dann gegen 13:30 auch direkt für den Rücktransport parat und unter bekannter musikalischer Begleitung und heimischen Kaltgetränken ging’s wieder Richtung Sauerland. Unterwegs wurde dann noch in einer amerikanischen Pizzabude diniert, welche die große Pizza schon für schlappe 21,95 € anbieten, Schnapper! Gegen 19:00 Uhr erreichten wir dann unter großem Applaus wieder das Sauerland, wobei es den ein oder anderen noch in die heimische Gastronomie zog. Für mich war die Tour dann jedenfalls gegen 22:30 Uhr beendet und am nächsten Tag hätte ich schwören können, dass nicht nur die Tour geendet ist…;-)
Fazit: Geile Scheiße so eine Tour, hat richtig Laune gemacht, danke nochmal an alle Beteiligten!