11:1 gegen Arminia – unser Rekordsieg wird 30 Jahre alt

Zehn Tore in einer Halbzeit sind bis heute unübertroffen

                                                                                                                                                                            (von Uli)

Über das verlorene Derby, den glorreichen Sieg über Real und unseren lockeren Einzug ins Pokal-Achtelfinale ist eigentlich schon alles gesagt worden. Und so ist diese Woche mal wieder Platz für olle Kamellen, für die Statistiker unter uns bestimmt ein gefundenes Fressen.

In der fast 50jährigen Geschichte der Fußball-Bundesliga gab es fünf Spiele, in denen 12 Tore fielen. Viermal war – man ahnt es schon – Borussia Dortmund beteiligt. Der Dutzend-Rekord wurde schon früh in der Gründungssaison 1963 aufgestellt, als der BVB mit 9:3 gegen Lautern gewann. Es folgte in unserer Abstiegssaison das 1:11 bei den Bayern, dann gewann Köln gegen TB Berlin 8:4 (1977), und am letzten Spieltag 1978 passierte unser kleines Missgeschick gegen Gladbach, die jedes Tor im Meisterkampf brauchten.

Aber dann kommt dieser 6. November 1982, ein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. 34000 Zuschauer im Westfalenstadion, ein kalter Novembertag, keiner erwartet etwas Besonderes. Nach einer Viertelstunde der Rückstand, Manni Burgsmüller gleicht im Gegenzug aus. Halbzeit 1:1. Direkt nach dem Wechsel ein Doppelschlag durch Manni und Abi – 3:1. So steht es bis zur 60. Minute. Was dann passiert, ist heute nicht mehr vorstellbar. In Vier-Minuten-Abständen schießt der BVB ein Tor nach dem anderen, nach dem achten Tor rennt der Bielefelder Betreuer auf den Platz, um seine Jungs endlich zur Defensive zu bewegen – es half nichts. Mit dem 11:1 entsteht ein Rekord für die Ewigkeit, denn zehn Tore in einer Halbzeit waren und sind bis heute unerreicht.

Fünfmal Burgsmüller, dreimal Bernd Klotz, je einmal Rüdiger Abramczik, Lothar Huber und Marcel Raducanu. Außerdem in der Mannschaft: Eike Immel, Rolli Rüssmann, Ralf Loose, Meinolf Koch, Erdal Keser, Jupp Tenhagen, Siggi Bönighausen und ein ganz junger Susi Zorc. Trainer? Kalli Feldkamp. Während der Bielefelder Präsident auf der Tribüne Rotz und Wasser heulte, grinsten sich seine eigenen Spieler auf dem Platz nur kopfschüttelnd an. Ihr Trainer Horst Köppel bekam nach dem Spiel ein Fass Bier. Beim Journalisten-Tipp hatte nämlich keiner richtig gelegen, und so wurde es kurzerhand zum Trostpreis umfunktioniert. Drei Jahrzehnte ist das jetzt her. Der BVB war nach dem Spiel kurz Tabellenführer, schloss die Saison als Siebter ab, nur einen Platz vor Bielefeld.

By the way: Wie viele zweistellige Siege gab’s bisher in 50 Jahren Bundesliga? Richtig: sechs.

BMG-S04 11:0 (1967), BMG-Neunkirchen 10:0 (1967), FCB-BVB 11:1 (1971), BMG-BVB 12:0 (1978), BVB-Arminia 11:1 (1982), BMG-B’schweig 10:0 (1984).

Genug mit der Klugscheißerei. Heute spielen wir gegen den VfB Stuttgart, Vorsaison 4:4. Aber ich kann mich auch noch gut an ein 6:3 erinnern (1995). Wäre doch auch mal wieder ganz nett…


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