Fast genau zehn Jahre ist es her: Meschede meets Wiener Schmäh!

Oder „Küss die Hand, gnäh Frau…“

 

Meschede/Wien. Schon weit vor der eigentlichen Abreise am Dienstag Abend machte sich eine bahntechnische Hiobsbotschaft auf meinem Handy breit. Um zehn Uhr (neun Stunden vor der Abreise) hing unser Mitfahrer Wilfried Gundel noch mit dem Zug in Leipzig fest. Grund: Zweifacher Lockschaden. Letztendlich schaffte er es so gerade, so dass wir fast vollzählig in Meschede „einchecken“ konnten. Nur noch unsere Außenstelle im Ostkreis mit der Zwei-Drittel-Mehrheit in Bayern fehlte, stieg dann aber planmäßig in Marsberg ein.

 

Es ging weiter über Kassel nach Göttingen, wo wir eigentlich nur ein knappes Stündchen warten sollten, um unseren Direktzug nach Wien zu kriegen. Das klappte natürlich auch nicht, da die Bundesbahn auf einer Strecke zwischen Bremen und Göttingen die Stromrechnung nicht bezahlt hatte und die Lok keine „Futter“ zum Weiterfahren bekam.

 

Kurz vor Wien passierte es dann. Unser schwergewichtiger Ministerpräsident wollte im Gang (siehe Bild) stehend nur kurz dem Schaffner ausweichen, doch sein graziler Versuch, ihm Platz zu machen, endete mit einem lauten Plumpser und Mattin lag auf allen Vieren im Zuggang. Das Zwerchfell der anderen neun Jungs bebte.

 

Wohlbehalten und mit nur zwanzig Minuten Verspätung erreichten wir Wien-West, kurz zuvor gestärkt mit Schnitzeln „Wiener Art“, die unser Postbote noch kurzfristig organisiert hatte. Guido kann sich an die Schnitzelausgabe noch ganz sicher erinnern ;o)

 

Nach dem Eichecken in der Pension ging es dann recht fix in die Innenstadt, wo wir im Stephansdom noch ein kleines Stoßgebet loswurden. Zufälliger Weise war auch Manni Breuckmann vom WDR an diesem Heiligen Ort. (Ob der wohl für seine Knappen ein Uefa-Licht angezündet hat?). Egal. Auf alle Fälle zierten wir uns nicht, ihn mit auf unser Foto zu nehmen. Wir sind ja nicht so…..

 

Da wir ja noch ordentlich Zeit hatten, haben wir erst mal das ganze Gebiet um den Prater herum auf den Kopf gestellt. Zwischen den vielen Fahrgeschäften waren auch ein paar Lokalitäten, in denen man sich ein paar Obergährige trinken konnte – und wir taten es. Von unserem Platz hatten wir einen schönen Ausblick auf einen Dortmunder Fan, der sich, ohne uns zu fragen, einfach auszog. Der gute Mann, auch lauthals als „Terror-Karl“ besungen, ließ sich unter dem Gelächter vieler BVB-Fans und kopfschüttelnder Wiener Kellner nicht aufhalten. Mir wurde etwas mulmig, aber unser alter Bekannter „Schmidt, der Kaufmann“ aus Dortmund versicherte uns, dass er ganz lieb ist und keiner Fliege was tun. Nun ja, mit Fliegen hatte er nicht zu kämpfen, aber später mit Austria-Fans, wo er laut „Wiener Kurier“ die Bierkrüge tanzen ließ. Ein Turban und ein dickes Plaster zeigten später im Stadion, dass offensichtlich nur er einstecken musste. Er tut ja keinem was.

 

Nach dem von uns seit Ewigkeiten wieder gewonnenen Auswärtsspiel ging es dann mit Döner-Pause zurück in unsere Gegend, wo wir noch ein nettes anatolisch angehauchtes Lokal fanden, wo es leckeres, kühles Efes gab. Kurzfristig kamen auch noch Florian und Tim nach, weil Mattin wohl Terror-Karl beim Ausziehen über die Schulter geguckt hatte. Den Melkfett-Einsatz wurde somit noch verhindert.

 

Frisch und munter ging es am Donnerstag auf die Heimreise. Da wir ja Platzreservierungen für den Dienstag hatten, konnten wir ganz entspannt zum Zug gehen. Das taten wir auch und suchten uns dann eben ein viel schöneres Abteil, in dem wir niemanden auf den Wecker fallen konnten – Riiiiichtg!

 

Alles in allem war es wieder einmal genau das, was diese Fahrten so interessant macht: Spaßig, flüssig und vor allem von unseren Frank super durchorganisiert.


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